Marder sind in Deutschland weit verbreitet und für viele Autobesitzer ein ernstes Problem. Die kleinen Raubtiere sind bekannt für ihre Neugier und ihren Spieltrieb, die sie oft unter die Motorhaube von geparkten Fahrzeugen führen. Dort richten sie beträchtliche Schäden an, indem sie Kabel, Verkleidungen und Schläuche anknabbern oder durchbeißen. Diese Beschädigungen verursachen jedes Jahr immense Kosten und führen zu vielen Reparatureinsätzen. Die Problematik nimmt zu, und immer mehr Autobesitzer suchen nach wirksamen Methoden, um ihre Fahrzeuge vor den zerstörerischen Marderbissen zu schützen. Im Folgenden erläutern wir die Hintergründe des Phänomens und geben wertvolle Tipps, wie Sie Ihr Auto vor Marderschäden bewahren können.
Zur Großfamilie der Marder gehören neben den „echten Mardern“ wie Baummarder und Steinmarder auch Dachse und Otter. In Deutschland sind jedoch nur wenige der weltweit 58 Marderarten vertreten; hierzulande leben lediglich etwa acht dieser Arten und eigentlich haben sie nicht gegen Autos, doch die kleinen Raubtiere richten jedes Jahr beträchtliche Schäden an, indem sie Kabel und Schläuche anknabbern oder durchbeißen. Die dadurch verursachten Kosten steigen in Deutschland seit einigen Jahren kontinuierlich an.
2022 erreichten sie erstmals mehr als 100 Millionen Euro, wie der Gesamtverband der Versicherer (GDV) berichtet hat. Die Daten zeigen, dass der finanzielle Schaden durch Marderschäden erheblich zugenommen hat, während die Anzahl der Schäden und die Schadenhäufigkeit relativ stabil geblieben sind. Dies deutet darauf hin, dass die durchschnittlichen Kosten pro Schadenfall gestiegen sind. Es ist wichtig, effektive Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz vor Marderschäden zu ergreifen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen zu minimieren.
Marder erkunden auf ihren nächtlichen Streifzügen auch den Motorraum geparkter Autos. Wenn sie dort ihr Revier mit Duftmarken markieren, entsteht ein Problem: Der nächste Marder fühlt sich davon provoziert und versucht, den Konkurrenten anzugreifen. Dies führt dazu, dass weiche Bestandteile der Autotechnik, wie Schläuche, Kabel, Manschetten und Faltenbälge, beschädigt werden. Auch Spieltrieb und Erkundungslust tragen vermutlich zu diesen Knabberschäden bei.
Besonders im Frühling und Herbst sorgen Marder für Schäden im Motorraum, wie der ADAC informiert. Dessen Pannenhelfer werden jährlich zu rund 10.000 Einsätzen in Deutschland gerufen, die auf Marderverbisse an Schläuchen und Kabeln zurückzuführen sind. Zu Beginn des Jahres, während der Paarungszeit, geht es um das Abgrenzen des Reviers, während die Tiere zum Jahresende nach warmen und trockenen Schlafgelegenheiten suchen. In diesen Zeiträumen ist es besonders sinnvoll, regelmäßig den Zustand der Schläuche und Kabel im Motorraum zu überprüfen.
Stellen Marder für E-Autos mit ihrer Hochvoltverkabelung ein besonderes Risiko dar? Fachleute beruhigen, dass dies nicht der Fall ist. Die Motorräume sind meist dicht verkleidet und ihre Leitungen besonders geschützt. Zudem erkennen Überwachungssysteme Schäden an der Verkabelung sehr zuverlässig. Aus wirtschaftlicher Sicht können Marderschäden am E-Auto jedoch unangenehm werden, da beschädigte Hochvoltkabel nicht repariert, sondern ausgetauscht werden müssen. Der Wechsel eines kompletten Kabelsatzes kann ziemlich teuer werden.
Die beste Strategie gegen Marderschäden ist, den Aufenthalt im Motorraum so unattraktiv wie möglich zu machen. Die Abwehr durch unangenehme Gerüche, wie Hundehaar und Toilettensteine, hat sich langfristig als ineffektiv erwiesen. Nach einem Marderschaden ist jedoch eine sorgfältige Motorwäsche ratsam, um den anziehenden Mardergeruch zu entfernen. Systeme, die über Kontaktplättchen leichte Stromschläge verteilen, haben sich als wirksam erwiesen. Diese sind ungefährlich für die Tiere, aber unangenehm genug, um sie zu vertreiben. Auch Lichtimpulse und Ultraschallsysteme können helfen. Bei Ultraschallsystemen sollte darauf geachtet werden, dass sie ihre Frequenz ändern, damit sich die Marder nicht daran gewöhnen. Ein sorgfältig gegen das Eindringen von Mardern geschützter Motorraum kann das Risiko stark verringern. Dazu werden feinmaschige Gitter und Wannen montiert, die für den jeweiligen Autotyp individualisiert sind. Für Schläuche und Kabel gibt es außerdem Ummantelungen aus Hartplastik.
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